Baumannhof Sarntal

Steet 84
39058 Sarntal

 Ganzjährig buchbar

T +39 0473 498 706

           8.00-12.00 Uhr
           13.00-19.00 Uhr

baumannhof@deutschorden.it

Wo Geschichte weiterlebt

Der Hof & der Deutsche Orden

Seit Jahrhunderten steht der Deutsche Orden für Gastfreundschaft, Fürsorge und Gemeinwohl. Auch unser Baumannhof gehört zu diesem Erbe. In einem behutsamen Schritt wurde er aus dem alten Ortskern ausgesiedelt, in die Natur verlegt und neu erbaut. Schon bald soll er die eigenen Einrichtungen – darunter die ST. JOSEF Kur- und Pflegeheime in Meran, Lana, Völlan, Eppan, die Schüler- und Studentenheime Collegium Deutschhaus Marianum, Peter Rigler und St. Georg in Bozen, die Internatsschule Mariengarten in St. Pauls, das Schülerinnenheim Salvatorianerinnen in Meran und die Gästehäuser Salvatorianerinnen und Garni Sirmian in Meran mit eigenem Gemüse und veredelten Produkten aus nachhaltiger Landwirtschaft versorgen. Die Ferienwohnungen direkt am Hof ermöglichen Gästen eine naturnahe Auszeit in ruhiger Umgebung.

Der Deutsche Orden

Der Deutsche Orden wurde um 1190 während des Dritten Kreuzzugs vor Akkon als Spitalbruderschaft gegründet. Der Auftrag war die Pflege von Kranken sowie der Schutz von Pilgern. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Orden zu einer bedeutenden Institution, der vor allem karitative und seelsorgerische Aufgaben übernahm. Heute ist der Deutsche Orden eine Gemeinschaft von Priestern, Ordensbrüdern und -schwestern sowie Familiaren, die sich in verschiedenen sozialen und pastoralen Bereichen engagieren. Das Symbol des Ordens, das schwarze Kreuz auf weißem Grund, sowie die Patronate der heiligen Elisabeth von Thüringen und des heiligen Georg spiegeln den Geist des Ordens wider: "Helfen, Heilen, Wehren".

DIE GESCHICHTE DES BAUMANNHOFS

Die Hofstelle Baumann, auch bekannt als Widum-, Pfarr- oder Baumannhof, spielte eine zentrale Bedeutung für die Versorgung und den Unterhalt der örtlichen Geistlichkeit in Sarnthein. Erstmals wurden im Jahr 1279 die Besitzrechte und die Einkünfte, bekannt als Pfründen, dokumentiert. Seit der Inkorporation der Pfarre 1396, von Papst Bonifatius IX., in den Deutschen Orden kamen die Pfründen dem Orden zugute, der diese vor Ort durch Pfarrverwalter aus dem Orden oder dem Weltklerus verwalten ließ. Der Pfarrer war daher auch immer Güterverwalter auf dem ihm pro tempore übertragenen landwirtschaftlichen Hof (Pfründengut). Die Bauern lieferten die Urbarabgaben für die Pfarrgeistlichkeit in das Pfarrhaus, das Widum. Unter Pfarrverwalter Johann Baptist Wellenzon OT wurde die Eigenwirtschaft ausgebaut. Für lange Zeit wurden die Liegenschaften der Pfründe in Eigenwirtschaft bearbeitet.

Um 1800 fand ein Neubau des Stalls statt und zwölf Jahre später wurde sowohl das Dach des Stadels als auch jenes des Stalls unter Pfarrer Johann Nepomuk von Tschiderer repariert. Um verarmten Familien in ihrer Not zu unterstützen, ließ der mittlerweile selig gesprochene Dekan Tschiderer eine ungepflegte Pfarrwiese, genannt das Pfaffenfeld, entsteinen und herrichten, sodass die arbeitslosen Männer eine Verdienstmöglichkeit hatten. 1860 wurde das Widumswiesl für eine Friedhofserweiterung an die Pfarrgemeinde verkauft beziehungsweise getauscht. In den 1880er-Jahre wurden die Gebäude prächtig hergestellt. Die Grundbuchsanlegung erfolgte um 1900 und umfasste die Widumgüter. Von 1955 bis 1957 wurde die Widums-Holzhütte zu einer Wohnung für den Pächter des Widum-Gutes (Baumann) umgebaut.

Im Jahr 1966 bestanden die Pfründengüter aus 3,8 Ha Wiese, 1,4 Ha Acker und 0,65 Ha Garten, die alle bis auf dem Garten verpachtet waren.  Als Pachtzins wurden Naturalien geliefert: 14 Liter Milch pro Tag, jährlich 20 Star Roggen, 2 Star Weizen, 10 Star Kartoffeln und ein Schwein. Die Hälfte des Geldwertes dieser Leistungen ging für die vom Pfarrer zu leistenden Ausgaben auf (Steuern, Licht, Reparaturen, Einrichtung). 

Zwanzig Jahre später wurden die Widum- und Pfründenliegenschaften auf die Provinz des Deutschen Ordens in Italien eingetragen, wodurch sie beim Deutschen Orden verblieben. 

Durch die Aussiedlung der Hofstelle im Jahr 2023, aus dem Ortskern in eine naheliegende Wiese am Ortsrand, wurde eine Neuausrichtung der Bewirtschaftungsform von der traditionellen Viehwirtschaft hin zum Gemüseanbau ermöglicht. Am 16.05.2024 fand die feierliche Segnung der Hofstelle durch AHM Altprior P. DDr. Arnold Wieland OT statt.